Germ aus? Nimm Sauerteig!

Für Viele von uns ist es im Moment fast ein Luxusgut: Germ. In Supermärkten derzeit oft ausverkauft, ist diese Situation dennoch kein Grund zur Verzweiflung. Denn – wir tauschen Germ einfach gegen Sauerteig! Und haben so den perfekten Ersatz. Sauerteig zuzubereiten ist kein Hexenwerk, man braucht lediglich ein bisschen Geduld, lauwarmes Wasser und Mehl. Die eigentliche Arbeit macht der Sauerteig ganz von alleine.

Sauerteigbrot ist zum Frühstück oder klassischem Abendbrot ein Genuss. Wie du Sauerteig mit Thermomix® herstellen kannst und ganz viele Rezepte dazu findest du in unserem Kochbuch „Brot backen“, das ab sofort auch auf Cookidoo® verfügbar ist.

Warum Sauerteig?

Weil es einfach richtig g'schmackig ist und darüber hinaus auch noch besser verträglich. Brot, das anstelle großer Germmengen und/oder einer Reihe von chemischen Hilfsmitteln einen natürlichen Sauerteig enthält, wird oft besser vertragen. Sauerteigbrote haben einen besseren Geschmack, mehr Aroma und eine längere Haltbarkeit. Wer einmal gelernt hat, Sauerteig mit Thermomix® selbst herzustellen und unzählig viele Brotvarianten zu backen, möchte diesen nicht mehr missen. Sauerteig ist ein lebender Organismus. Er ist nicht vergleichbar mit Trocken- oder Flüssigsauerteig aus dem Supermarkt, denn darin finden sich keine lebenden Mikroorganismen mehr. Trocken- und Flüssigsauerteig bringt ausschließlich Geschmack ins Brot, eignet sich aber nicht als Triebmittel. Ohne zusätzliche Germ würde das Brot nicht aufgehen, sondern ein flacher, harter Klumpen werden.

Und wie funktioniert das?

Echter Sauerteig enthält lebende Mikroorganismen (Bakterien und Hefepilze), die gewisse Bedingungen brauchen, um sich gut zu entwickeln. Trotzdem ist es keine Kunst, selbst einen echten Sauerteig herzustellen. Man braucht lediglich lauwarmes Wasser (ca. 35-37°C), Roggenmehl und etwas Geduld. Wir mischen Mehl und Wasser, stellen den Mehlbrei in eine warme Umgebung und damit ist unsere Aufgabe auch schon erledigt. Nach einiger Zeit tut sich schon was im Glas. Bei regelmäßiger, täglicher Fütterung und warmer Umgebung wird der Sauerteig bald triebstark. Nach einigen Tagen hat er genug Triebkraft, um damit den ersten Brotteig herzustellen. Wenn du stattdessen gerne Weizensauerteig zubereiten möchtest, findest du auch dafür ein Rezept auf Cookidoo. Vergiss nicht 2-3 Esslöffel des reifen Sauerteigs aufzuheben für spätere Backfreuden!. Gib ihn in ein kleines Glas, verschließe es und stelle es in den Kühlschrank, das ist nun dein Anstellgut, das du bei Bedarf wieder vermehren kannst. Nach spätestens 5 Tagen solltest du dieses mit Mehl und Wasser 1:1 füttern.

Sauber und warm, dann wird’s was!

Besorg‘ dir einige Gläser mit Glasdeckel (Weckgläser, Einmachgläser, aber keine Schraubgläser!). Optimal sind Gläser, die nach oben hin breiter werden und einen Glasdeckel zum Auflegen haben. Einen Glasdeckel braucht man deshalb, weil man den Sauerteig abdecken, aber nicht luftdicht verschließen soll. Zum Abdecken eignen sich auch Plastik-Abdeckhauben (Duschhauben) oder Frischhaltefolie. Die Gläser müssen absolut sauber, aber nicht keimfrei sein. Spüle die Gläser gut mit heißem Wasser und lasse sie umgedreht an der Luft trocknen. Auch die Hände sollten sauber sein. Es dürfen auf keinen Fall Seifenreste oder Spülmittelreste auf den Gläsern oder Utensilien sein, mit denen du deinen Sauerteig herstellst. Wärme gibt dem Sauerteig beste Wachstumsbedingungen. Wo ist also der perfekte Platz bei dir zu Hause? Denn Sauerteig ist eine kleine Diva, wenn es um die Temperatur geht. Nicht zu kalt und nicht zu heiß, bitteschön. Optimal wären 24-28°C. Wenn die Zimmertemperatur unter 24°C liegt, wird es dem Sauerteig zu kalt und es kann passieren, dass er nur wenig Aktivität zeigt und sauer wird. Das merkst du daran, wenn es beim Öffnen des Glases stark nach Essig oder Aceton riecht. Ist es zu kalt, kann ein Kirschkernkissen, Backofenlampe oder Ähnliches helfen. Wärmer als 30°C sollte es für den Sauerteig aber auch nicht werden, das ist ihm zu viel. Deswegen: Den Sauerteig bitte nicht direkt auf die Heizung stellen! Ein dickes Brett darunter, dann klappt es.

Jetzt heißt es: Tage zählen!

Du startest mit einem hohen schmalen Glas (ca. 1 Liter), 50g Mehl und 60g lauwarmem Wasser. Alles in das Glas einwiegen und zu einem Brei verrühren. Deckel locker auflegen, warm stellen und 24 Stunden reifen lassen. Das machst du einfach die nächsten vier bis fünf Tage einmal am Tag. Am sechsten Tag sind rund 550g Sauerteig fertig und er kann zum Backen verwendet werden. Nimm von diesem reifen Sauerteig immer 2-3 EL ab, gib diese in ein kleines Glas und bewahre es im Kühlschrank auf – dies ist nun dein Anstellgut um daraus wieder reifen triebfähigen Sauerteig herzustellen.

Tolle Brotrezepte auf Cookidoo®

Hast du jetzt Appetit auf frisch gebackenes Sauerteigbrot bekommen? Dann schau doch gleich mal in unserem digitalen Thermomix® Rezept-Portal Cookidoo® vorbei und lass dich von den zahlreichen tollen Brotrezepten inspirieren. Wonach steht dir der Sinn? Roggenmischbrot ohne Hefe, Mediterranem Kräuter-Topfen-Brot oder vieleicht rustikalem Bauernbrot? In manchen Rezepten findest du trotz Sauerteig kleine Germmengen. Wenn du einen triebstarken Sauerteig hast, kannst du diese aber auch weglassen. Die Reifezeit der Brote verlängert sich dadurch etwas. Und wenn es dann doch mal schneller gehen soll, gibt es noch andere tolle Alternativen ohne Germ. Probier doch mal das saftige Eiweißbrot oder auch indisches Naan-Brot. Thermomix® ist dabei der perfekte Küchenhelfer.

Brote ganz ohne Germ

Los backen!